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Lac de Joux und Französischer Jura

Am frühen Samstagmorgen wimmelte es in Bertschikon von den 22 anreisenden und beladenen Velos, die von den Männerrieglern in routinierter Manier in das Begleitfahrzeug gestapelt wurden. Dieses wurde auch dieses Jahr wieder mit sicherer Hand von Toni durch die Schweiz gesteuert. Er musste dann zügig abfahren, wollte er zurzeit in Yverdon-les-Bains ankommen, denn die Männer folgen dorthin mit den rassigen ICN.
Bereits im Zug mit Gipfeli und Kaffee gestärkt, ging die Fahrt sogleich gegen den Wind Richtung Westen los, um das Mittagessen nach 47 km in Bière am Fusse des Jura einnehmen zu können.
Kurz nach dem Essen ging es um den Waffenplatz und über Hügel weiter und plötzlich standen wir hoch über dem Genfersee und konnten von den Walliser Alpen bis zum Jet d‘ eau in Genf sehen. Für den Aufstieg über den Jurahauptkamm auf über 1200 m benutzten wir die Schmalspurbahn, die uns an die französische Grenz im Vallé de Joux führte. Der jungen Orbe entlang ging‘s leicht abwärts und das Ziel näherte sich, so dass ein veritables Schlussrennen in Gang kam, bei dem die Elektrovelos auch keinen Stich mehr hatten.
Uns empfing in L‘ Abbaye ein schmuckes Hotel mit einem vorzüglichen 3-Gang Menu zu sehr günstigen Jurapreisen. Natürlich wagten sich vor dem Essen noch vier Unentwegte in den Lac de Joux, der mit seinen 18 Grad gegenüber der Luft richtig warm erschien. Soviel zum bewölkten kühlen Wetter der ersten Tagesetappe.

Das Frühstück am Sonntag stand dem Nachtessen in nichts nach und jeder dehnte es gerne noch etwas aus, sah man draussen doch ausser Nebel nur Regen. So hatte jeder seine eigenen Tricks von Plastiksäcken über den Schuhen, über Regenschutz mit Pelerine bis zu profihafter Gore-Tex Bekleidung. So ging‘s in gemächlichem Tempo auf verlassener Strasse 300 m höher, über die Grenze und ins Tal des Doubs runter. Dann stimmte die Ansage von Tourenleiter Martin, es gehe nur runter, effektiv einmal. Wir folgen dem Doubs entlang durch den Französischen Jura, entlang von Seen und Schluchten bis zum Mittagessen im schmucken Städtchen Pontarlier. Im Restaurant war geheizt, so dass die nassen Kleider und Schuhe etwas trockneten und nach dem Dessert zeigte sich sogar die Sonne kurz.
Weiter ging die Velofahrt dann auf einem alten Bahntrasse in grossen Bogen dem Tal entlang wieder Richtung Schweizer Grenze bei Le Locle. In Les Brenets, wo die Velos wieder verladen und die Campingbeiz gestürmt wurde, stiegen wir in ein kleines Bähnchen, das wohl nur einen Zug und zwei Station hat. So ging die Zugreise über La Chaux-de Fonds und Biel zurück nach Gossau.

Der Ausklang konnte in der wieder einmal eröffneten „Linde“ im Grüt erfolgen und wir bedankten uns bei Martin, Hans, Wädi und Köbi ganz artig für die tadellos organisierte Velotour in neuer unbekannter Umgebung. Am Abend war wohl jeder stolz, die 200 km gemeistert zu haben.

Der Berichterstatter Markus Diener

Yverdon – Bière – L’Abbaye – Pontarlier(F) – Les Brenets

alle Bilder Velotour