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Allgäu

Velotour Bericht 2017 - Jubiläumstour 25 Jahre Männerriege

Es war noch dunkel als wir vor dem Denner in Gossau um 5:45 Uhr unsere Velos in den Kastenwagen einluden. Ich durfte die Velos gut und sorgfältig ineinander stapeln. Plötzlich mussten wir uns beeilen. Toni wollte losfahren und der Bus kam auch schon. Während wir mit dem Bus nach Wetzikon, der SBB nach Rapperswil und der SOB (Voralpenexpress) nach St. Gallen fuhren, konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern. Ein wundervoller Tag begann und wir freuten uns aufs Velofahren.

In St. Gallen liefen alle zusammen quer über den Bahnhofsvorplatz ins Restaurant Gentile. Denn ohne eine Stärkung hätten wir die Abfahrt nach Goldach nicht so gut gemeistert. Quatsch: Als wir in Goldach waren, dachten die meisten, dies sei eine Sonntagsfahrt und gehe so den ganzen Tag weiter. Falsch, die Tourenführer wollten noch ein Panoramafoto schiessen, also wieder den Berg hinauf zum St. Anna Schloss. Oben angekommen waren viele recht ins Schwitzen gekommen. Doch der Ausblick über die Stadt Rorschach und den Bodensee liess die Anstrengung gleich wieder vergessen. Ab nun fuhren wir auf einem Panoramaweg am Rorschacherberg mal auf mal ab ohne grössere Anstrengungen weiter. Eine kurze Abfahrt und schon waren wir in Tal. Unser Weg führte uns am Rosentürmli vorbei, wo wir vor ca.10 Jahren mal im Stroh übernachtet hatten. Dies war das erste Mal, an diesem Tag wo sich ein Teil unserer Kameraden verfahren hatten. Das hiess warten und warten! Nach langem Warten fuhren wir weiter, 1km später haben wir uns alle wiedergefunden und sind gemeinsam über die Grenze nach Österreich gefahren. Immer wieder rief Martin nach hinten: Achtung Velo oder Fussgänger und gab Handzeichen man solle eine Einerkolonne bilden um Zusammenstösse zu vermeiden. Am Bodensee entlang bis kurz vor Bregenz da geschah das 2.Mal dass ein Teil der Gruppe falsch abgebogen war. Und so mussten wir wieder warten. Unser Chef Martin kochte langsam. Die einzelnen Gruppen fuhren zum Restaurant Pizzeria Zeppelin in Bregenz. Wie bei einer Sternfahrt kamen von allen Seiten kleine Grüppchen zum Mittagessen.

Gestärkt vom guten Essen brachen wir auf, aber nicht ohne einige Worte von Martin bezüglich zusammenfahren. Wir fuhren über eine weitere Grenze nach Deutschland, alles am Bodensee-Radweg entlang bis kurz vor Lindau, wo wir dem Bodensee adieu sagten. Unsere Route führte uns über Sigmarszell, Hergensweiler, Hergatz nach Hausen im Allgäu, ein sehr hübscher Ort. Fast ohne Verkehr war die erste Etappe gemeistert worden. In Wangen im Allgäu wurden wir freundlich im Restaurant Mohren von Alphornbläsern mit wunderschönen Musikstücken empfangen. Wie sich herausstellte waren diese Alphornbläser Schweizer. Einige Biere und Glaces waren nach diesem heissen Tag sehr angebracht. Später bezogen wir unsere Zimmer und konnten das Duschen so richtig geniessen.

Nach dem Abendessen zeigte uns Thomas Oertli zu unserem 25. Jubiläum eine Diaschau und dazu gab es noch ein Geschenk:
Ein T-Shirt mit der Aufschrift:

25 JAHRE Männerriege Gossau 1992 – 2017 WAR ICH MAL.

An diesem Abend fegte ein sehr starker Sturm über Europa und entwurzelte an vielen Orten Bäume und deckte Dachziegel ab. Auch starke Regenfälle waren dabei. Doch davon merkten wir in unserer Festlaune kaum was. Es wurde spät oder früh, bis alle ihr Bett fanden.

Nach dem Frühstück fuhren wir ca. um 9 Uhr los. Ist ja klar, dass nach einem reichhaltigen Frühstück die Kalorien gleich wieder verbrannt werden mussten und wie macht man das? Steil Bergauf oder wie Köbi Schweizer sagt: Steil ist geil!!! Nach Kisslegg, Bad Wurzach, Rupprechts und Hauerz sahen wir immer wieder umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer. Auch unsere Route mussten wir leicht ändern, da Wege im Wald gesperrt wurden. Von morgens bis kurz vor Mittag war es bewölkt und kühl. Zum Velofahren aber sehr angenehm. Doch 15 Minuten bevor wir in Rot an der Rot im Gasthaus zur Linde ankamen, begann es ziemlich heftig zu regnen. Gut hatten alle einen Regenschutz dabei.

Nach dem Essen hatte es aufgehört zu regnen und es bildeten sich kleine blaue Aufhellungen die allmählich immer mehr überhandnahmen. Unser Weg führte uns weiter nach Eichenberg, Guntenzell, Schönebürg, Wennedach, Winterreute und Biberach-Rissegg. Vor der Hauptstrasse noch ein letzter Stopp, Walti Amacher konnte nicht rechtzeitig bremsen, fuhr Thomas Oertli hinten auf und machte eine Überschlagsrolle. Zum Glück keine Verletzung, nur eine Acht im Vorderrad. Eine 18% Steigung verlangte uns noch einmal alles ab (von den Velofahrern ohne E-Bikes).
Anschliessend Bier und nochmals ein Bier. Dann Zimmer beziehen, Duschen, Nachtessen im 2,5km entfernten Rindenmoos-Biberach Restaurant zur Pfanne. Der Abend verging wieder zu schnell. Gutes Essen und ein Geräuschpegel so dass man kaum seinen Nachbar verstehen konnte. Auch diese Nacht wurde kurz.

Der letzte Tag. Normal wäre die Velotour von der Zeit her schon vorüber gewesen, doch unsere Festlaune hielt immer noch an. Das Frühstückbuffet in der Bäckerei war absolut genial. Wie immer wurden am Morgen noch Fotos geschossen. Warum am Morgen? Ich weiss es nicht, vielleicht wollten sie sicher sein, dass noch alle dabei waren. Natürlich hatten wir immer mal wieder Naturstrassen. Auch das Wetter war wieder gut gelaunt. Die Tour führte uns via Rindenmoos, Grodt, Bad Schussenried  auf die Atzenberger Höhe.  Auf 707m/ü Meer ist die Wasserscheide „Donau-Rhein“. Kurze Pause und ein Verletzter! Schwerverletzter Chrigel, Pflaster, Verband, Salben, Mund zu Mund Beatmungsmaske. Nein, nein nur eine kleine Erste Hilfe-Übung. Ein Stein ist ans Bein gespickt, etwas Salbe und ein Kinderpflaster und Chrigel hat alles überlebt. Eine Schussfahrt nach Ebersbach, Altshausen, Riedhausen. Im Pfrunger Riet gönnten sich einige Herren ein kühles Bad in einem der Weiher, die anderen fuhren weiter bis Pfrungen in den Landgasthof zum goldenen Kreuz und genehmigten sich ein kühles Blondes. Auch hier wurden wir sehr gut verköstigt.

Es wurde immer wärmer, die letzte Etappe wurde in Angriff genommen. Vorbei an Ebenweiler, Fleischwangen, Willhelmsdorf, Zussdorf, Urnau, Blitzenhofen, Oberteuringen, Ailingen nach Friedrichshafen. Toni wartete mit dem Transporter schon ganz ungeduldig, er hatte Angst er verpasse die Fähre. Weit gefehlt alle Männer und auch Toni haben es geschafft auf die Fähre zu kommen, so dass die Fähre pünktlich ablegen konnte.


Wir hatten es geschafft, 3Tage ohne Pannen, Unfälle, 250km Bergauf und Bergab. Das Allgäu ist unserem Zürcher-Oberland bezüglich Täler und Hügel sehr ähnlich. Von Friedrichshafen nach Rorschach eine längere Schifffahrt. Ein schöner kleiner Spaziergang zum Bahnhof und mit der SBB über Winterthur, Effretikon, nach Wetzikon und mit dem Bus VZO nach Gossau ZH. Veloauslad und bei einem Bier und Waldfest den Abend ausklingen lassen.

Danke!!!
Im Namen aller möchte ich mich bei den Organisatoren, Martin, Köbi, Loki-Hans und Wädi für die schöne Jubiläums-Tour, 25 Jahre Männerriege, herzlich bedanken.

Einige Stimmen liessen verlauteten, so eine dreitägige Tour sollte es jedes Jahr geben.

Besenwagen Toni, Danke!

Allen Znüni, Getränkespendern, Danke!

Allen Fotografen, Danke!

Ebenfalls danke allen welche ich vergessen habe und danke allen Teilnehmern. Es waren drei herrliche Tage der Kameradschaft und Freundschaft.

Gossau ZH, 6.9.2017, Guido Hungerbühler

alle Bilder der Velotour